Die Burmakatze für ticked-tabby - oder silber Katzenfans
Was macht eine getickte oder
silberne Burma aus?
Ticked Tabby bedeutet: die Katze hat eine Zeichnung im Gesicht und ihre Haare
sind gebändert- jedes einzelne Haar ist dunkel/hell gestreift.
Bei den silbernen Burmesen gibt es zwei Varianten: Ohne Agouti bewirkt die
Silberung eine Smoke-Färbung der Katze. Das bedeutet das erste Drittel jeden
Haares ist farblos. Tritt die Silberung in Kombination mit einer
Agouti-Zeichnung auf, entsteht die Farbe Silber. Bei einer Silberkatze sind die
unteren 2/3 jeden Haares weiß. Die Katze hat einen weißen Untergrund und nur die
Fellspitzen zeigen die Grundfarbe. Alle drei Varianten tragen den Beinamen: die
Silberburma.
Die Silberburma - es gibt sie seit über 25 Jahren.
Sie wird seit Generationen als reine Burma gezüchtet.
Für interessierte Leser versuche
ich im Folgenden die Besonderheit, die Farbgenetik und die Entstehung der
Silberburma zu beschreiben.
Die Entstehung der Silberburma
Die Silberburma ist in Neuseeland durch ein gezieltes Zuchtprogramm entstanden. Möchte man eine neue Fellfarbe in eine bestehende Rasse bringen, sucht man sich zu allererst eine Katze, die diese Farbe hat und ansonsten der bestehenden Rasse in allen anderen Eigenschaften so ähnlich wie möglich
ist. Im Fall
der silbernen Burmesen entschied man sich für Atacat Piwi, einer domestizierten
Hauskatze. Nun muss man dazu sagen, dass in Neuseeland die Hauskatzen weitgehend
von Siamkatzen abstammen, also dem Typ der Burma sehr nahe kommen.
Als nächstes verpaart man diese Katze und anschließend deren Nachkommen mit
möglichst guten Vertretern der Ursprungsrasse. Aus den Nachkommen sucht man nun
jedes mal diejenigen für die Weiterzucht aus, welche die neue Farbe (silber)
zeigen und dem Rassestandard am nächsten kommen und verpaart diese wiederum mit
guten Standardtieren.
Erst wenn alle anderen Eigenschaften wieder dem gewünschten Rassestandard
entsprechen, kann es zu einer Anerkennung der neuen Farbe kommen. In der Regel
sind dafür 4 Generationen notwendig. Um dem Rassestandard zu entsprechen, muss
eine Burmakatze vor allem reinerbig für das Burmagen cb sein. Dadurch zeigt sie
die typische Burmamaske. Ferner ist Streifenfreiheit erwünscht, was die
Reinerbigkeit für Ticked-Tabby vorraussetzt (Ta Ta). Typ, Charakter und
Augenfarbe spielen natürlich auch eine nicht unwesentliche Rolle -- eine
Anerkennung findet nur statt, wenn eine ausreichende Anzahl von Katzen in der
neuen anzuerkennenden Farbe gezüchtet werden konnten, die ALLE ansonsten dem
bestehenden Standard entsprechen.
Das Silberzuchtprogramm aus Neuseeland: (Die Burmakatzen außer Atacat Piwi sind nur Beispielbilder)
Die tabbyfarbenden Burmesen sind aus einem früheren ähnlichen Zuchtprogramm
hervor gegangen. Hierbei wurde ein Abessinier eingesetzt. In den Silberburmesen
sind keine Perser, wie in den Burmillas oder den Asian,
eingekreuzt worden.
In Deutschland wurde einmal ein Singapurakater zur Silberburmazucht eingesetzt.
Da Singapura aus Abessinier und Burmesen seinerzeit entstanden sind,
unterscheiden sie sich genetisch betrachtet nur äußerst geringfügig. So wurde
schon die Generation 1, ein Kater namens Leo’s Mokka als Burma anerkannt. Nicht
nur das, er wurde sogar Champion. Zudem stammt sein Vater aus einer sehr
gesunden, bekannten Singapura-Linie.
Leos Mokka, als Burmese anerkannt und erfolgreich:
Die
Burmakatze im Vergleich mit ähnlichen Rassen
Da mir aufgefallen ist, dass es - obwohl es sie schon über 25 Jahre gibt
- die Silberburma aufgrund ihrer Farbe immer noch mit anderen Rassen verwechselt
wird, hier die Unterschiede zu anderen Rassen:
Eine Silberburma ist KEINE „Burmilla“
Die Burmilla ist aus der Kreuzung von Chinchilla-Persern und Burmakatzen
hervorgegangen. Sie hat ein dichteres Fell und ist insgesamt auch etwas
kompakter als Burmesen. Sie hat grüne Augen = bei Burmesen incl. den Silbernen,
geht die Augenfarbe von gelb bis bernstein. Im Gegensatz zu silbernen Burmesen
werden Burmillas und Chinchilla-Perser mit einer Geisterzeichnung geboren.
Eine Silberburma ist KEINE „Singapura“
Auch wenn eine Singapura laut einer Genetikprofessorin eine 'getickte Burma'
ist, ist die Singapura nicht identisch mit der Silberburma. Auch
wenn der ursprüngliche Genpool ähnlich ist und die beiden Rassen sehr verwandt
sind, gibt es im Erscheinungsbild Unterschiede: die Singapura ist sehr klein,
hat einen kleinen Kopf und im Verhältniss dazu wesentlich größere Augen. Als
Farbe ist bei der Singapura nur sepia (entspricht seal-ticked-tabby) zugelassen.
Die Augenfarbe der Singapura darf neben gelb und berstein, im Gegensatz zur
Silberburma auch grün sein. Die Singapura hat eine tolles, steifenfreies Ticking.
Ähnlich - aber nicht gleich:
Silberburma in seal-ticked |
Singapura in Sepia |
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Eine Silberburma ist KEINE „Asian“
In England werden Burmilla als Asian bezeichnet. Dabei werden sie in Asian-Smoke,
Asian-Tabby, Asian-Burmilla und Asian-Vollfarbend unterteilt, wobei bei
letzteren die schwarzen als Asian-Bombay bezeichnet werden. Die Einteilung
erfolgt nach Farbe. Die Asian-Tabby darf neben geticked auch andere Tabbymuster
zeigen. Im Gegensatz zur Silberburma tragen nicht alle Asian die Burmamaske, die
meisten silbernen Asian haben grüne Augen.
In England hat man kurzerhand beschlossen, die Silberburma nun auch in diese
Asian-Gruppe zu den Burmilla zu schieben ....und das gleich alle, die es in
England derzeit gab: nämlich 0 (in Worten: Null) an der Zahl. So gab es auch
keinen Silberburmazüchter, der etwas dagegen gehabt hätte.
In anderen Ländern werden teilweise nicht anerkannte Farbschläge in der
Asian-Gruppe zusammen- gefasst. Doch Asian ist keine Rasse, dafür gibt es keinen
Rassestandard. Einige Dachverbände erkennen bis heute Silber bei Burmesen leider
nicht an und schieben sie somit in die Asian-Gruppe.
Der staatliche Dachverband LOOF
in Frankreich hat 2007 die Burmesen in silber, smoke und ticked-tabby anerkannt.
Hier in Deutschland
gibt viele Vereine und Dachverbände, die unsere Silberburma als das anerkennen,
was sie seit 25 Jahren ist: Eine reinrassige Burmakatze.
Es gibt derzeit keine Silberburma mit Asian-Stammbäumen. Alle Silberburmas in
Deutschland haben Burma-Stammbäume von anerkannten Vereinen.
Einige Alt-Burmazüchter würden die Silberburmas immer noch gerne raus aus der
Rasse Burma und rein in die Asian-Gruppe schieben. Sie versuchen es seit 13
Jahren - erfolglos.
Eine Silberburma ist KEIN „Mischling“
Für die Silberburmazucht wurden immer nur Burmesen eingesetzt
Nach dem Outcross, um das Silber in die Rasse zu bringen, wurden die Nachkommen
erst als Burma anerkannt und erst DANN erhielten die Nachkommen
Burma-Stammbäume.
Würde man wegen dem Outcross auf die Idee kommen, die Silberburma als Mischling
zu bezeichnen, wären ALLE Burmesen Mischlinge, denn: die ersten Partner von
Wong-Mau, (der Ur-Burma) waren Siamkatzen. Rot ist durch einen Upps-Wurf mit
einer Hauskatze, also echte Mischlingskätzchen, in die europäische Burma
gekommen und die neuen cinnemon und fawnfarbenden Burmesen haben ihre Farbe von
Orientalisch-Kurzhaar-Katzen und Mandalays.
Vererbung und Genetik der Silberburma:
Die Farbe Silber entsteht durch das Inhibitor-Gen (I) in Kombination mit Agouti
(A). Tritt das Silbergen ohne das Agouti-Gen(A) auf ist die Katze Smoke. Tritt
umgekehrt Agouti ohne das Silbergen auf, zeigt die Katze ihr Tabbymuster. Bei
den Burmesen ist dieses fast durchgängig getickt, wie man an den roten Burmesen
unschwer erkennen kann. Bekanntlich interessiert es eine rote Katze wenig, ob
sie Agouti oder NON-Agouti ist, sie zeigt ihr Tabby-Gen. So ist es natürlich
auch nicht möglich bei einer roten Katze mit einem Silberburmaelternteil zu
sagen, ob sie genetisch Agouti oder Non-Agouti ist.
Sowohl das Inhibitor-Gen (I) als auch das Agouti-Gen(A) werden dominant vererbt.
Eine silberne Burma kann also nur aus einer Verpaarung fallen, in der
mindestens ein Elternteil Silber zeigt, bzw. natürlich auch aus einer
Kombination von smoke und getickt, weil es dann wieder zur Kombination
von (I) und (A) kommen kann.
Eine standardfarbende Burma trägt, selbst wenn noch so viele Silberburmas in
ihrem Stammbaum vorkommen, immer NON-Agouti(aa) und Nicht-Silber(ii). Sie kann
also weder Smoke, noch Silber, noch Agouti vererben.
Smokefarbende Kitten sind in den ersten Tagen an einer sogenannten weissen
Brille erkennbar. Um die Augen herum ist eine weisse Zeichnung zu sehen, die
nach ein paar Tagen verschwindet.
Das ist allerdings bei lilac-farbenden Kitten schwerer zu erkennen als bei
dunklen Kitten.
Das Silbergen I hat keinen Einfluss auf die Rufus-Polygene. Nicht silberne
Nachkommen von Silberlingen haben genauso viel oder wenig Rufus-Polygene, wie
Burmesen aus rein nicht-silbernen Verpaarungen. Sprich - die Grundfarbe
unterscheidet sich nicht.
Das Weitband Gen(wb), das im Zusammenhang mit Silber vor allem bei Chinchilla
auftritt und bei einigen Rassen für die Farbe Golden verantwortlich ist, spielt
bei den Silberburma keine Rolle, da diese ohne Perser gezüchtet wurden. Über das
wb-Gen ist im Moment noch nicht alles bekannt.
ALLE Burmakatzen sind reinerbig für das Tabbymuster TaTa (ticked tabby). Dadurch
sind sie weitgehend streifenfrei und ohne Geisterzeichnung. Durch das Non-Agouti
wird in den Farben braun, chocolate, blau und lilac das Ticking unterdrückt. Bei
rot ist das ticked-tabby Muster immer sichtbar.
Ob eine einfarbige Katze Geisterzeichnung zeigt oder nicht, hängt nicht davon ab
ob ihre Eltern Agouti oder Non-Agouti sind, sondern welches Tabbymuster verdeckt
unter ihrem Non-Agouti liegt. Züchtet man demnach Ticked-Tabbys möglichst
streifenfrei, werden auch ihre einfarbigen Nachkommen im gleichen Maße frei von
Geisterzeichnung sein. (nachzulesen u.a. im Roy Robinson für Katzengenetik)
Gefahr für die solid-farbenden Burmesen:
Es gibt Befürchtungen, die bestehenden Farben würden durch die Silberzucht
verändert. Ein Blick auf schön gefärbte lilac, chocolate, schwarze oder blaue
Britisch-Kurzhaar-Katzen reicht aus, um dieses zu widerlegen. Bei den BKH und
vielen anderen Rassen gibt es schon lange Silberlinge.
Aber Silberburmesen sind eine
Konkurrenz. Und zwar eine Starke. Schon auf ihren ersten Ausstellungen sorgten
die hoch attraktiven Silberburmesen für Wirbel. Wen wundert es also, das einige
Alt-Burmazüchter unsere Silberlinge gerne als eigenständige Rasse ...oder
beigemengt in irgendeine andere Rasse ...oder einfach als Mischlinge sehen
würden.
Wir danken an dieser Stelle allen, die an der Entstehung und Verbreitung der
Silberburma und damit auch unserer getickten Burmesen beteiligt waren!!! Vor
allem geht unser Dank an Frau Dr. B. G. :Leonhardt, die Cineole Eve aus
Neuseeland nach Deutschland geholt hat- Wir freuen uns, dass es diese tollen
Katzen gibt!! - DANKE
Außerdem danken wir den Vereinen, die trotz des Widerstandes
einiger Alt- Züchter, unsere Silberlinge seit Jahren als das Anerkennen, was sie
sind: echte Burmesen.
Bei einigen Dachverbänden, vor allem der FiFe, steht die Anerkennung immer noch
aus.
Wir stehen noch mitten in unserer Informationssammlung zur Silberburma. Zusammen
mit anderen Züchtern werden wir noch stapelweise Unterlagen auswerten und die
Ergebnisse auf unseren HP veröffentlichen.